Mariendistel Blüte (Silybum marianum)

Mariendistelöl: Natürliche Unterstützung für Leber, Haut und Verdauung

In den letzten Jahren hat das Interesse an natürlichen Heilmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln stark zugenommen. Eines dieser wertvollen Naturprodukte ist Mariendistelöl, das aus den Samen der Mariendistel gewonnen wird und eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen bietet. In diesem Artikel erfahren Sie alles über Mariendistelöl, seine Wirkungen, Anwendungen und Vorteile für die Lebergesundheit, Hautpflege und Verdauungsunterstützung. Am Ende des Artikels finden Sie außerdem Informationen über die Anwendung von Mariendistelöl bei Pferden.

Was ist Mariendistelöl?

Die Mariendistel

Die Mariendistel (Silybum marianum) ist eine stachelige Pflanze, die zur Familie der Korbblütler gehört und in Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten beheimatet ist. Die Pflanze hat auffällige, purpurrote Blüten und grüne Blätter mit weißen Adern, die wie Milchspritzer aussehen. Die Samen der Mariendistel enthalten wertvolle Inhaltsstoffe, die in der Naturheilkunde und als Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden.

Herkunft und Geschichte

Die Mariendistel hat eine lange Tradition in der Heilkunde und wurde bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. von dem griechischen Arzt Dioskurides als Heilmittel gegen Schlangenbisse und Leberbeschwerden beschrieben. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Mariendistel in verschiedenen Kulturen als Heilpflanze geschätzt und verwendet, insbesondere zur Behandlung von Lebererkrankungen und Verdauungsstörungen.

Ursprung des Namens Mariendistel

Der Name Mariendistel (Silybum marianum) geht auf eine alte Legende zurück, die mit der Jungfrau Maria in Verbindung gebracht wird. Der Legende nach soll Maria auf der Flucht nach Ägypten unter einer Distel Schutz gesucht haben, um ihr Kind zu stillen. Dabei fielen einige Tropfen Muttermilch auf die Blätter der Distel, die daraufhin ihre charakteristischen weißen Marmorierungen erhielten. Aus diesem Grund wird die Pflanze in vielen Sprachen als „Mariendistel“ oder „Milchdistel“ bezeichnet.

Ein anderer Ursprung des Namens könnte auf die lateinische Bezeichnung „Silybum marianum“ zurückgehen. Der Begriff „Silybum“ leitet sich möglicherweise vom griechischen Wort „silybon“ oder „silyos“ ab, was „verdauungsfördernd“ bedeutet und auf die traditionelle Verwendung der Mariendistel zur Unterstützung der Verdauung hinweist. „Marianum“ hingegen bezieht sich auf die Jungfrau Maria und unterstreicht die Verbindung der Pflanze mit der religiösen Überlieferung.

Inhaltsstoffe

Das durch Kaltpressung der Samen gewonnene Öl enthält eine Vielzahl von wertvollen Inhaltsstoffen, darunter:

  • Silymarin: Ein Komplex aus verschiedenen Flavonolignanen, die als Antioxidantien wirken und die Leber schützen. Silymarin ist der Hauptwirkstoff der Mariendistel und wird auch in konzentrierter Form als Nahrungsergänzungsmittel angeboten.
  • Fettsäuren: Mariendistelöl ist reich an ungesättigten Fettsäuren, insbesondere Linolsäure (Omega-6) und Ölsäure (Omega-9). Diese Fettsäuren sind wichtig für die Gesundheit von Herz und Gefäßen und tragen zur Regeneration und Pflege der Haut bei.
  • Vitamin E: Ein fettlösliches Antioxidans, das die Haut schützt und die Zellalterung verlangsamt.
  • Sterole: Pflanzliche Substanzen, die entzündungshemmend wirken und den Cholesterinspiegel regulieren können.

Wirkung von Mariendistelöl

Mariendistelöl hat aufgrund seiner wertvollen Inhaltsstoffe eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen. Die wichtigsten Wirkungen sind

  • Leberschutz: Silymarin, der Hauptwirkstoff der Mariendistel, ist für seine leberschützenden Eigenschaften bekannt. Es kann die Leberzellen vor schädlichen Einflüssen schützen, die Regeneration von Leberzellen fördern und Entzündungen reduzieren. Dadurch kann das Öl bei der Behandlung und Vorbeugung von verschiedenen Lebererkrankungen, wie zum Beispiel Leberzirrhose und Fettleber, unterstützen.
  • Antioxidative Wirkung: Mariendistelöl ist reich an Antioxidantien wie Silymarin und Vitamin E, die freie Radikale abfangen und somit Zellschäden verhindern können. Dadurch können oxidative Stress und Entzündungen reduziert werden, was sich positiv auf die allgemeine Gesundheit auswirkt.
  • Hautpflege: Die im Öl enthaltenen ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E sind wichtige Nährstoffe für die Haut und können dazu beitragen, die Hautbarriere zu stärken, Feuchtigkeit zu speichern und Entzündungen zu reduzieren. Mariendistelöl kann daher bei trockener, gereizter und schuppiger Haut helfen und den Alterungsprozess der Haut verlangsamen.
  • Verdauungsunterstützung: Mariendistelöl kann die Verdauung unterstützen, indem es die Produktion von Gallensäuren anregt und somit die Fettverdauung verbessert. Darüber hinaus kann es entzündungshemmend auf den Magen-Darm-Trakt wirken und bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Krämpfen und Verstopfung helfen.

Anwendung von Mariendistelöl

Lebergesundheit

Zur Unterstützung der Behandlung von Lebererkrankungen kann das Öl sowohl präventiv als auch zeingenommen werden. Die empfohlene Dosierung liegt bei etwa 1-2 Teelöffeln (5-10 ml) täglich, die am besten zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Bei Lebererkrankungen sollte die Einnahme von Mariendistelöl immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Hautpflege

Mariendistelöl kann zur äußeren Anwendung auf der Haut verwendet werden. Massieren Sie das Öl sanft in die betroffenen Hautstellen ein, um Trockenheit, Rötungen und Irritationen zu lindern. Es kann auch als Basisöl für selbstgemachte Salben und Cremes verwendet werden, indem es mit anderen pflanzlichen Ölen und ätherischen Ölen kombiniert wird.

Anwendung von Öl auf der Haut mit Pipette

Verdauungsunterstützung

Zur Unterstützung der Verdauung kann Mariendistelöl oral eingenommen werden. Die empfohlene Dosierung liegt bei etwa 1 Teelöffel (5 ml) täglich, am besten zu den Mahlzeiten eingenommen. Bei Verdauungsbeschwerden sollte die Einnahme immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Dosierung

Die Dosierung von Mariendistelöl kann je nach Anwendungsgebiet variieren. Im Allgemeinen wird empfohlen, täglich etwa 1-2 Teelöffel (5-10 ml) Mariendistelöl einzunehmen. Bei der äußeren Anwendung auf der Haut sollte eine kleine Menge des Öls sanft in die betroffenen Hautstellen einmassiert werden. Bei gesundheitlichen Beschwerden sollte die Einnahme von Mariendistelöl immer in Absprache mit einem Arzt erfolgen.

Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Mariendistelöl ist im Allgemeinen gut verträglich und hat nur selten Nebenwirkungen. In einigen Fällen können jedoch allergische Reaktionen oder Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen oder Durchfall auftreten. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, sollten Sie die Einnahme beenden und Ihren Arzt konsultieren.

Personen, die unter bestimmten gesundheitlichen Bedingungen leiden oder Medikamente einnehmen, sollten vor der Einnahme von Mariendistelöl Rücksprache mit einem Arzt halten. Dazu gehören insbesondere:

  • Schwangere und stillende Frauen
  • Personen mit Hormonabhängigen Erkrankungen wie Brustkrebs, Gebärmutterkrebs oder Endometriose
  • Personen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen

Wissenschaftliche Untersuchungen zur gesundheitlichen Wirkung von Mariendistel

Die gesundheitliche Wirkung von Mariendistel und ihrem Hauptwirkstoff Silymarin ist seit mehreren Jahrzehnten Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Zahlreiche Studien haben die hepatoprotektiven, antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften von Mariendistel-Extrakten untersucht. Die meisten Studien konzentrieren sich auf die Rolle von Silymarin in der Behandlung von Lebererkrankungen, insbesondere bei chronischer Hepatitis, Leberzirrhose und alkoholbedingten Leberschäden.

Ein Großteil der Forschungsergebnisse weist darauf hin, dass Mariendistelpräparate eine positive Wirkung auf die Lebergesundheit haben können. Allerdings gibt es auch einige Studien, die keine signifikante Verbesserung der Leberfunktion durch die Einnahme von Mariendistelpräparaten feststellen konnten. Die Qualität der durchgeführten Studien variiert und in einigen Fällen sind die Studiendesigns, Probandenzahl oder statistische Analysen unzureichend, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen.

Es besteht daher ein Bedarf an weiteren, gut konzipierten klinischen Studien, um die Wirksamkeit von Mariendistelpräparaten bei verschiedenen Lebererkrankungen eindeutig zu bestätigen und die optimale Dosierung und Anwendungsdauer zu ermitteln. Dennoch werden Mariendistelpräparate aufgrund ihrer bisher nachgewiesenen positiven Wirkungen und ihres geringen Nebenwirkungspotenzials von vielen Experten als unterstützende Therapie bei Lebererkrankungen empfohlen.

Mariendistelöl für Pferde

Mariendistelöl kann auch bei Pferden zur Unterstützung der Lebergesundheit, Hautpflege und Verdauung eingesetzt werden. Die empfohlene Dosierung liegt bei etwa 10-20 ml pro Tag für ein ausgewachsenes Pferd. Bei der Anwendung bei Pferden sollte immer Rücksprache mit einem Tierarzt gehalten werden, um mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten oder Nebenwirkungen auszuschließen.

Fazit

Mariendistelöl ist ein wertvolles Naturprodukt, das eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen bietet. Es kann zur Unterstützung der Lebergesundheit, Hautpflege und Verdauung eingesetzt werden und ist sowohl für Menschen als auch für Pferde geeignet. Bei der Anwendung von Mariendistelöl sollten jedoch immer mögliche Nebenwirkungen und Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigt werden. Insgesamt stellt es eine hervorragende Ergänzung zu einer gesunden Ernährung und Lebensweise dar und kann dazu beitragen, das Wohlbefinden auf natürliche Weise zu fördern.

FAQ

Wie wird Mariendistelöl hergestellt?

Mariendistelöl wird durch Kaltpressung der Samen der Mariendistel gewonnen. Dieses Verfahren ermöglicht es, die wertvollen Inhaltsstoffe des Öls, wie Silymarin, Fettsäuren und Vitamin E, zu erhalten.

Kann ich Mariendistelöl direkt auf die Haut auftragen?

Ja, Mariendistelöl kann direkt auf die Haut aufgetragen werden, um Trockenheit, Rötungen und Irritationen zu lindern. Massieren Sie das Öl sanft in die betroffenen Hautstellen ein. Mariendistelöl kann auch als Basisöl für selbstgemachte Salben und Cremes verwendet werden, indem es mit anderen pflanzlichen Ölen und ätherischen Ölen kombiniert wird.

Gibt es Nebenwirkungen bei der Einnahme von Mariendistelöl?

Mariendistelöl ist im Allgemeinen gut verträglich und hat nur selten Nebenwirkungen. In einigen Fällen können jedoch allergische Reaktionen oder Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Blähungen oder Durchfall auftreten. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, sollten Sie die Einnahme von Mariendistelöl beenden und Ihren Arzt konsultieren.

Wo kann ich Mariendistelöl kaufen?

Mariendistelöl ist in Apotheken, Drogerien, Reformhäusern und Online-Shops erhältlich. Achten Sie beim Kauf von Mariendistelöl auf eine hohe Qualität und bevorzugen Sie kaltgepresste, unraffinierte Öle, um die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten.

Quellen

WebMD: Milk Thistle

Saller, R., Meier, R., & Brignoli, R. (2001). Die Verwendung von Silymarin bei der Behandlung von Lebererkrankungen. Drugs, 61(14), 2035-2063.


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